Alles Joffi in Haifa..
Boker Tov! (Guten morgen!)
Also nun bin ich schon eine Weile in Israel und dachte mir ich könnte meinen ersten Blogeintrag mal machen. Glaubt mir das wäre schon früher passiert, wenn ich eine richtige Internetverbindung hätte.
By the way, "joffi" heißt "alles gut" ;)
Aber von vorn. Ich bin, wie schon erwähnt, am 1.9.12 abends in Köln/Bonn mit Germanwings nach Tel aviv/ Ben Gurion geflogen und um 0:30 dort gelandet. Nachdem ich die Fragen des Sicherheitsbeamten am Schalter alle brav beantwortet hatte war dieser völlig perplex, dass ich so lange in Israel bleiben wollte aber noch kein Arbeitsvisum beantragt hatte, schickte er mich in ein Büro wo ich erstml warten durfte. Dort traf ich mit Almut dann auch Phillip und Julian, zwei wietere Volontäre vom Deutsch-Israelischen-Verein die offenbar die selben Probleme hatten. Nach kurzem Warten wurde ich dann in ein Büro gebeten wo mir eine ältere Frau nochmal einschärfte, dass ich sofort mein Arbeitsvisum beantragen sollte ("hurry up!"). Nun hatte ich aber mein 3 monatiges Visum und durfte einreisen, noch kurz mein Gepäck geholt und mit Pulli aus dem angenehm gekühlten Flughafen Ben Gurion in das 26 Grad warme Tel Aviv maschiert. Und das um 2:00 !!
Jetzt brachte uns die beiden Taxi-Fahrer mit dem Schild "Beit Rautenberg Haifa" in ihren zwei Taxis in Rekordtempo nach Haifa. In Israel kann man gleichzeitig E-Zigarette rauchen, Telefonieren, SMS schreiben, Radio hören, wunderschön und Auto fahren. Beeindruckend. Der Fahrer hatte gute Laune und sang schön mit, nur ich glaube er hat sich ein wenig über die "speed control 120" Lampe an seinem Amaturenbrett aufgeregt, weil er manchmal grummelte "it´s the time off the police now". Naja um 3:20 sind wir dann sicher in Haifa angekommen und legten uns ertmal hin. Zum Glück ging das Programm am nächsten Tag erst um 14:00 mit dem Mittagessen los, also konnten wir erstmal ausschlafen :)
1. Tag : Als wir Sonntag dann aufgewacht sind haben wir erstmal die anderen begrüßt und festgestellt dass wir nun 60 Leute aus Deutschland waren, da das DRK auch eine Eingewöhnungsphase im Rutenberg Institut hatten. Vor dem Mittagessen hab ich mich dann mit Phillip, David und Julian in Haifa umgeschaut, der Ausblick von unserem Institut war einfach unbeschreiblich, da es in der Nähe vom Dan Hotel auf dem Mount Karmel liegt, von wo aus man die Bucht, an der Haifa gebaut ist, überblicken kann. Hiervon hab ich auch noch Fotos, doch danach hat sich meine Kamera irgendwie entschieden, dass sie ab jetzt keine Bilder mehr speichert. Scheint an der Speicherkarte zu liegen, werd mir demnächst mal eine neue kaufen.
Nach dem Mittagessen hat uns dann Silvia Behm, unsere Koordinatorin und Ansprechpartnerin für Israel begrüßt und uns gebeten in kleinen Gruppen Plakate mit unseren Vorstellung und Erwartung von der Arbeit und Israel zu basteln. Es war sehr kreativ ;) Hier hat sich dann auch Dina Lutati unsere Ansprechpartnerin von der israelischen Regierung vorgestellt. Dina kann man sehr gut als klein aber "oho" beschreiben, wobei man wahrscheinlich bei den meisten Israelis ein "oho" dranhängen kann. Sehr temperamentvolle Leute. Nachdem Abendessen gab es dann eine Art Workshop in israelischem Volkstanz, als ich mich als passionierter Tänzer heimlich davor drücken wollte, wurde ich höflich aber sehr bestimmt doch noch dazu "überredet" mitzumachen und ich muss sagen, dass es wirklich Spaß gemacht hat. Wir wurden auch prompt von unserer Tanzlehrerin dazu eingeladen sie in ihrem Kibuz zu besuchen, wann immer wir wollen. Am Abend haben wir uns dann in einen kleinen Park in der Nähe des Dan Hotels gesetzt und die Aussicht über Haifa bei Nacht genoßen. Irgendwann kam ein arabisches paar vorbei und freute sich tierisch darüber, dass wir uns auf deutsch unterhielten. Sie hat zwei Söhne in München und hat selber lange Zeit in Deutschland gelebt bis sie dann wieder in ihre Heimat nach Haifa wollte.
2. Tag: Am zweiten Tag hatten wir dann zuerst einen Vortrag vom Manager der levzeller Einrichtung, der uns einen kleinen Crashkurs in Selbstverteidigung gab, damit wir uns sanft schützen können wenn die chaverim (übersetzt Freunde, so nennt man die Autisten) agressiv werden, das soll aber nur selten passieren ;)
Danach kam Micki Drill, ein Jude aus Wien, der in jungen Jahren die Alliyah nach Israel, oder den "Aufstieg nach Israel" gewagt hatte, er erzählte uns ein paar Anekdoten zu deutsch-israelischen Begegnungen die er leitet. und Nachmittags gabs dann erstmal 3 Stunden Ivritunterricht, ich kann jetzt sogar meinen Namen schreiben :) Danach ist nicht mehr viel passiert, haben uns im Rutenberg Institut zusammen gesetzt und uns ein bisschen unterhalten.
Rutenberg Institut
Haifa
3. Tag: Der dritte Tag begann mit einer Führung durch die Bahai-Gärten, welche direkt unter unserem Wohnort lagen. Also man merkt schon, besser kann man in Haifa wahrscheinlich nicht wohnen :)
Kurz zur Erklärung, die Bahai sind eine sehr tolerante persische Religion, die ihren Hauptsitz in Haifa haben. Der Bahai Tempel liegt auch auf dem Mount karmel und um ihn herum sind fantastische Gärten angeleg worden die unten am Karmel Berg beginnen und oben enden. Das sieht einfach bombastisch aus. Nur leider hat hier meine Kamera dann schon gestreikt. Sehr schade.
Danach kam Yossi Torfstein vom Außenministerium und erzählte uns etwas über die teritoriale Lage Israels und die Herausforderung die dadurch entsteht. Danach hatten wir nochmal 3 Stunden Ivritunterricht bei Nava und setzten uns am Abend wieder zusammen.
4. Tag: Am Mittwoch morgen, wurde vom Institutsleiter feierlich Rosh Hashana, das jüdische Neujahr vorverlegt damit man das noch mit uns feiern konnte solange wir noch in Haifa waren. Da gabs dann erstmal eine sehr schöne Rede mit allen Angestellten des Beit Rutenberg und wir haben zusammen mit einem Glas Hagalil-Wein angestoßen. Morgens um 9:30, die Israelis wissen wie man feiert :D
Aber das war schon sehr beeindruckend und ich weiß echt nicht wie oft wir in der Zeit in Haifa das Wort "Danke" gehört haben. Eine Tradition an Rosh HaShana ist es einen Apfel in Honig zu tauchen und zu essen, das soll das neue Jahr versüßen ;)
Dann gabs noch einen Vortrag von einer Mutter mit einem autistischen Kind und Nachmittags wurden wir abgeholt und langsam zu unseren Wohnungen gebracht.
So mehr gibts im nächsten Eintrag
Shalom!!
Schön, dass du so begeistert klingst :) Wir vermissen dich trotzdem
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